Die 5 größten Stolperfallen bei der Einführung einer Lernplattform – und wie Sie diese vermeiden können
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Die Einführung einer Lernplattform (LMS oder LXP) ist für viele Unternehmen ein entscheidender Schritt, um Weiterbildung zu professionalisieren, Prozesse zu automatisieren und Wissen langfristig zu sichern.
Doch der Weg zu einem funktionierenden Lernmanagementsystem ist voller Fallstricke und viele Projekte scheitern nicht an der Technologie, sondern an der Organisation, der Kommunikation und dem Change Management.
Im Rahmen eines Praxis-Webinars mit der Jagenberg Group teilten Alexander Barth, Implementation Consultant bei Studytube und Heinrich Thorwesten, HR Development Specialist, ihre Erfahrungen und ehrlichen Learnings aus realen LMS-Projekten.
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In diesem Blog fassen wir die wichtigsten Erkenntnisse zusammen – als kompakte Orientierung für alle, die eine Lernplattform einführen oder bestehende Projekte erfolgreich voranbringen wollen.
1. Fehler: Stakeholder nicht rechtzeitig einbinden
Die wohl häufigste Ursache für Widerstand, Misstrauen und Akzeptanzprobleme: Zu viele Entscheidungen werden getroffen, bevor die wichtigsten Personen überhaupt etwas davon erfahren.
„Wenn Führungskräfte erst kurz vor dem Go-Live informiert werden, fühlen sie sich übergangen und dann wird aus einem guten Projekt ganz schnell ein Kampf.“ - Alexander Barth
So gelingt es:
- Frühzeitig Geschäftsführung, HR-Leitungen, IT, Betriebsrat und Fachbereiche einbeziehen.
- Ziele und Nutzen klar kommunizieren: Warum verändern wir etwas? Was soll besser werden?
- Wiederholt informieren, nicht einmalig: Meetings, Mailings, Postings, kurze Videos oder Q&A-Sessions.
„Wir haben von Anfang an oft und offen kommuniziert. Das hat Akzeptanz geschaffen und intern echte Promotoren entstehen lassen.“ - Heinrich Thorwesten, HR Development Specialist, Jagenberg Group
2. Fehler: Unklare Rollen und fehlende Verantwortlichkeiten
Viele LMS-Projekte geraten ins Stocken, weil niemand wirklich zuständig ist. Entscheidungen bleiben liegen, To-dos wandern zwischen Abteilungen und am Ende ist das Projekt ein „Nebenjob“, der abends erledigt werden soll.
„Ein LMS-Projekt kann man nicht nebenbei machen. Dafür braucht es Zeit und klare Zuständigkeiten.“ - Heinrich Thorwesten, HR Development Specialist, Jagenberg Group
Erfolgsfaktoren:
- Eine zentrale Projektleitung mit echter Kapazität
- Dezentrale Administratoren oder Content-Verantwortliche in den Fachbereichen
- Wöchentliche Abstimmungen und klare Meilensteine
- Schulungen für alle Rollen (Admins, Führungskräfte, Autor*innen)
„Unser Ziel ist Enablement und Empowerment. Die Teams sollen wissen, wie sie das System souverän selbst nutzen können.“ - Alexander Barth
3. Fehler: Zu viele Inhalte zu früh bringt Überforderung statt Motivation
Viele Unternehmen wollen „mit einer perfekten Lernplattform“ starten und schalten direkt Hunderte Kurse frei. Das sorgt jedoch selten für Begeisterung. Denn wer zum ersten Mal ins LMS schaut und 200 Kurse sieht, fühlt sich überfordert. Das löst am Ende eher Frustration als Motivation aus.
Der bessere Ansatz:
- Mit wenigen, klaren Pflichtschulungen starten
- Danach nach und nach Lernpfade und freiwillige Inhalte ausrollen
- Inhalte strukturiert, zielgruppenbasiert und leicht auffindbar machen
- Fachbereiche schrittweise einbinden, nicht alles auf einmal
„Wir sind bewusst mit Pflichtthemen gestartet und haben die Plattform danach organisch wachsen lassen. Das war der richtige Weg.“ - so das Erfolgsrezept bei Jagendberg, laut Heinrich
4. Fehler: Zu wenig Kommunikation – oder die falsche Kommunikation
Eine Lernplattform lebt davon, dass Menschen sie kennen, verstehen und nutzen. Doch oft wird die Kommunikation zur Lernplattform unterschätzt. Dabei ist die Kommunikation kein Add-on, sondern ein zentraler Teil der LMS-Einführung. Ein einzelner Intranet-Post reicht hier nicht aus.
„Wir wollten den Mitarbeitenden zeigen: Ihr seid nicht allein. Wir begleiten euch, wir erklären, wir beantworten Fragen.“ - Heinrich Thorwesten, HR Development Specialist, Jagenberg Group
Erfolgreiche Kommunikationsmaßnahmen:
- Mehrstufige Kommunikationskampagnen
- Mailings, Poster, kurze Videos, regelmäßige Updates
- Vorstellung im Führungskräfte-Meeting
- Schulungen & Sprechstunden nach dem Go-Live
- Wiederholung wichtiger Informationen in verschiedenen Formaten
5. Fehler: Überstürzte Implementierung und unterschätzte IT-Themen
Ist die Implementierung gestartet, wünschen sich viele einen möglichst schnellen Live-Gang des LMS - dabei wird jedoch oftmals die IT-Komponente unterschätzt, was dazu führt, dass:
- User-Provisioning ist noch nicht sauber sind
- Schnittstellen nicht getestet wurden
- System-E-Mails im Spam landen
- Rollen und Teamstrukturen unklar sind
- Admins nicht geschult sind
Best Practices:
- IT frühzeitig einbeziehen
- Pilotphase planen
- Schnittstellen testen
- Zielgruppen und Berechtigungen sauber modellieren
- Ein realistisches Zeitfenster für Workshops und Testläufe
„Wir mussten uns die Zeit nehmen, Automatismen und Strukturen sauber aufzusetzen. Sonst spart man heute eine Woche und verliert morgen jeden Monat Zeit.“ - Heinrich Thorwesten, HR Development Specialist, Jagenberg Group
Die wichtigsten Erfolgsfaktoren – kompakt zusammengefasst
Hier sind die zentralen Takeaways, die sich aus vielen erfolgreichen LMS-Implementierungen ableiten lassen:
✔ 1. Stakeholder früh einbinden
Transparenz schafft Vertrauen – und starke Promotoren.
✔ 2. Rollen und Zuständigkeiten klar definieren
Ein LMS braucht eine Projektleitung, lokale Verantwortliche und regelmäßige Abstimmung.
✔ 3. Inhalte gezielt auswählen
Mit Pflichtinhalten starten, danach strukturiert und bedarfsorientiert erweitern.
✔ 4. Kommunikation planen – und konsequent durchziehen
Neugier wecken, begleiten, wiederholen.
✔ 5. Realistischen Zeitplan einplanen
Mit Pilotphase, Tests und IT-Abstimmung – statt „Hauruck-Go-Live“.
Fazit: Eine LMS-Einführung ist ein Change-Projekt
Technologie ist wichtig – aber nicht entscheidend. Der Erfolg steht und fällt mit Kommunikation, Erwartungen und Verantwortlichkeiten.
Die Erfahrungen der Jagenberg Group zeigen: Mit klarer Struktur, guter Einbindung und guter Planung entfaltet eine Lernplattform ihr volles Potenzial – und entwickelt sich Schritt für Schritt zu einem zentralen Baustein der Lernkultur.
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